Schnell mal zur Kunststoff-Einkaufstüte an der Supermarktkasse gegriffen. Schließlich wurde die aus Bioplastik gefertigt. Das ist doch bestimmt besser für die Umwelt, denkt sich sicher so mancher nichtsahnend. Doch Bioplastik bedeutet nicht gleich biologisch abbaubar. Und Bioplastik bedeutet auch nicht, dass es nur aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wurde. Es gibt klare Unterschiede.
Unter den Begriff Bioplastik fallen drei Variationen. Die verwendeten Polymere wurden aus:
• fossilen Ressourcen hergestellt, sind aber biologisch abbaubar
• aus organischen Ressourcen hergestellt, sind aber nicht biologisch abbaubar
• aus organischen Ressourcen hergestellt und sind biologisch abbaubar
Will man beim Kauf von Bioplastik also bewusst ein biologisch abbaubares Produkt kaufen, muss näher hingeschaut werden.
Warum biologisch abbaubares Plastik?
Derzeit gängiges nicht biologisch abbaubares Plastik ist Haupttreiber für die weltweite Mikroplastikproblematik. Da Bakterien die Polymerketten nicht zersetzen können, zerfällt das Plastik durch Umwelteinflüsse erst in Makroplastik, dann zu Mikroplastik und schließlich zu Nanoplastik. Es wird von Pflanzen und Tieren aufgenommen und landet über die Nahrungskette wieder bei uns. Die mikroskopisch kleinen Partikel können auch über die Kondensation in Wolken aufsteigen und schließlich als Regen überall niedergehen. Forscher fanden bereits Mikroplastikpartikel auf Bergen und im antarktischen Schnee. Biologisch abbaubares Plastik kann diesen Rückfluss verhindern. Die sich lösenden Plastikpartikel können von Bakterien in Wasser, CO₂, Biomasse und Mineralien zersetzt werden. Es bleiben keine Kleinstpartikel zurück.
Doch es gibt einen Haken. Die Bakterien, welche das biologisch abbaubare Plastik zersetzen können, sind unter normalen Bedingungen kaum anzutreffen. In den Meeren beispielsweise zerfällt ein Großteil des eigentlichen biologisch abbaubaren Plastiks weiterhin wie konventionelles Plastik. Auch in Kompostierungsanlagen, wo der weggeworfene Biomüll meist landet, finden sich nicht die notwendigen Bakterien. Das Bioplastik muss dort aussortiert und anderweitig entsorgt werden. Um die richtigen Bedingungen für den Zersetzungsprozess zu schaffen sind spezialisierte Müllverwertungssysteme vonnöten – und an denen mangelt es derzeit noch. Ohne geschlossene Wertstoffkreisläufe für biologisch abbaubares Plastik hilft der Kauf einer Einkaufstüte aus biologisch abbaubarem Plastik leider nicht so wie erhofft. Daher fordert unter anderem der WWF geschlossene Kreisläufe für Biokunststoffe. Dies würde das weltweite Plastikproblem zwar nicht lösen, doch es wäre ein guter Schritt in die richtige Richtung.
Aluminiumbeschichtete Kernporenfilter für die Mikroplastikanalytik
Um die Art und Menge an Mikroplastik in Trinkwasser, Nahrungsmitteln und anderen Ressourcen zu detektieren, haben wir unsere aluminiumbeschichteten Polyester-Membranen i3 TrackPor PA und i3 TrackPor PAR entwickelt. Die bei der Filtration auf der Filteroberfläche zurückbleibenden Mikroplastikpartikel können dank der homogenen und reflektierenden Aluminiumbeschichtung präzise in der Fourier-Transform-Infrarot (FTIR)-Mikroskopie, der RAMAN-Mikroskopie, sowie in der LDIR-Mikroskopie erfasst werden. Dazu bleiben die Membranen auch im flüssigen Medium über einen langen Filtrationszeitraum hinweg stabil.
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WWF: "Bioplastik", 26.07.2024
https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/bioenergie/bioplastik (Stand: 08.08.2024)
Deutsche Umwelthilfe: "Bioplastik", k.A.
https://www.duh.de/bioplastik/ (Stand: 08.08.2024)
National Geographic; Laura Parker: "Microplastics have moved into virtually every crevice on Earth", 07.08.2020
https://www.nationalgeographic.com/science/article/microplastics-in-virtually-every-crevice-on-earth (Stand: 08.08.2024)
BBC; Navin Singh Khadka: "Microplastics found in fresh Antarctic snow", 09.06.2022
https://www.bbc.com/news/science-environment-61739159 (Stand: 08.08.2024)