Mit den immer deutlicher spürbaren Auswirkungen des Klimawandels erhöht sich auch der Druck auf Unternehmen des Gesundheitssektors, klimaneutral zu werden. Zum CO2-Fußabdruck von Krankenhäusern trägt nicht zuletzt der hohe Verbrauch an Einweg-Produkten bei einer längeren Infektions-bedingten stationären Behandlung bei. Der Einsatz endständiger Sterilfilter kann helfen, die durchschnittliche Liegedauer und somit gleichzeitig den Materialverbrauch pro Patient zu reduzieren.
Enorme Menge an Krankenhausmüll
Pro Krankenhausbett entstehen täglich rund 6 kg Müll1. Daraus resultiert ein enormer Abfallberg – besonders in Deutschland, das europaweit über die höchste Anzahl an Krankenhausbetten verfügt und die zweithöchste Patientendichte aufweist2. Bezeichnenderweise steht hierzulande der Gesundheitsbereich an fünfter Stelle auf der Liste der größten Abfallerzeuger3.
Allerdings lässt sich die Menge an Müll, die bei der Pflege der Patienten entsteht, nicht ohne Weiteres reduzieren, denn es gibt hygienische und regulatorische Gründe für den Gebrauch von Einmalzubehör. Hinzukommt, dass eine Umstellung auf wiederaufbereitbare Produkte nicht zwangsläufig zu einer Senkung der CO2-Emissionen führen würde.
Infektionsprävention spart Abfall
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sich ein beträchtlicher Teil des Krankenhausmülls auf (vermeidbare) nosokomiale Infektionen zurückführen lässt, da diese einen starken Einfluss auf die Liegedauer eines Patienten haben4. Studien belegen, dass diese Verweildauer im Krankenhaus durch eine nosokomiale Infektion durchschnittlich um 30 Tage verlängert wird.5
Die absolute Zahl an nosokomialen Infektionen liegt bei 400.000 bis 600.000 Fällen in deutschen Krankenhäusern pro Jahr. Im Zeitraum einer derartigen Infektionsbehandlung fällt rund 180 kg zusätzlicher Abfall an2. Insgesamt sind nosokomiale Infektionen demnach jährlich für 72.000 Tonnen bis 108.000 Tonnen Krankenhausmüll verantwortlich. Dementsprechend ließe sich durch wirksame Maßnahmen zur Infektionsprävention die Abfallmenge um bis zu 32.400 Tonnen reduzieren.
Sterilfilter erstaunlich klimafreundlich
Natürlich hinterlässt auch die Herstellung endständiger Filter einen CO2-Fußabdruck. Mit einer CO2- Äquivalente von 7,5 g je Einsatztag (gemäß ökologischer Bilanzierung in Anlehnung an die DIN EN ISO 14040 und die DIN EN ISO 14044) ist dieser jedoch erstaunlich klein. Er entspricht dem CO2-Fußabdruck von weniger als zwei Fingern eines medizinischen Einmalhandschuhs.
Vergleicht man das Abfallaufkommen eines endständigen Sterilfilters mit der Müllmenge, die durch die Vermeidung einer nosokomialen Infektion im Zeitraum von 30 Tagen eingespart würde, fällt die Bilanz eindeutig aus: 18 g Abfall durch den Filtereinsatz gegenüber 180 kg weniger Krankenhausmüll.
Das Ziel: Kontaminationspfade aufdecken
Es gibt eine klare Evidenz, dass durch den Einsatz endständiger Sterilfilter Ausbrüche gestoppt werden können (oder, bei einer Kontaminierung des Leitungswassers mit fakultativ pathogenen Bakterien, in ihrer Entstehung geblockt werden). Darüber hinaus gilt es jedoch, die Frage zu klären, ob endständige Sterilfilter auch die Prävalenz senken und somit zu nachhaltigen Einsparungen im Bereich der CO2-Emissionen führen.
Daher wird sich die i3 Membrane gemeinsam mit deutschen und US-amerikanischen Universitätskliniken der Erforschung der Kontaminationspfade widmen. Erst mit der genauen Kenntnis, an welcher Stelle pathogene Keime übertragen werden, können wirksame Maßnahmen zur Senkung der Prävalenz erzielt werden. Dieses Wissen wird es erlauben, fundierte Aussagen über das Potenzial endständiger Sterilfilter zur Verbesserung der Klimabilanz von Krankenhäusern zu treffen.