09.10.2020

Endständige Sterilfilter zwischen Infektionsprävention und Sanitärtechnik

Anforderungen und Anwendungsfälle aus Nutzerperspektive

Unterschiedliche Bezeichnungen und Angaben im Zusammenhang mit endständigen Sterilfiltern führen oftmals zu Verwirrung. i3 Membrane setzt sich für eine konsequente Orientierung an den Anforderungen und Einsatzzwecken der Anwender ein, um eine bessere Vergleichbarkeit der Produkte zu gewährleisten.

Endständige Sterilfilter, Wasserfilter mit Keimrückhaltevermögen, Bakterienfilter, Wasserhahnfilter, Duschfilter, Legionellenfilter ... Für Filter, die mittels einer Membran mit definierter Porengröße Keime aus Wasser zurückhalten, gibt es die unterschiedlichsten Bezeichnungen. Ebenso uneinheitlich sind die Angaben zu Anwendungsdauer, Keimrückhalteraten und Durchflussraten. Die Nutzer werden dadurch eher verwirrt als in ihrer Entscheidungsfindung unterstützt. Für sie stehen technische und hygienische Anforderungen im Krankenhausbetrieb im Vordergrund.

Anforderungen der Krankenhaushygiene:
• Definierte, klinisch nachgewiesene Anwendungsdauer
• Verlässlicher Keimrückhalt für die vorgegebene Anwendungsdauer
• Kein (oder nur geringer) Befund von Keimen im Filtrat
• Wischdesinfizierbarkeit mit gängigen Desinfektionsmitteln
• Geringe Höhe – keine Störung der klinischen Arbeitsabläufe
• Sichere Dokumentation anhand von Seriennummern
• Nachweis der Evidenz zur Infektionsprävention

Anforderungen der Krankenhaustechnik:
• Ausreichender Durchfluss
• Erfüllung der technischen Anforderungen (Arbeitsblatt W 270, DVGW-Empfehlungen TWIN 12)
• Einfache Handhabung von Adaptern beim Filterwechsel
• Nachweis, dass Keime nicht in das Leitungssystem zurückwachsen
• Dokumentationstechnik möglichst auf digitaler Basis

Unterschiedliche Anwendungsfälle endständiger Sterilfilter
Der Einsatz von Sterilfiltern ist in der Regel reaktiver und vorübergehender oder präventiver Natur:

1. Reaktiver und vorübergehender Einsatz
bei Überschreitung der Grenzwerte der Trinkwasserverordnung, wie zum Beispiel bei einem Befund von Legionellen (Maßnahmenwert), bis zur erfolgreichen Sanierung des Leitungssystems

2. Präventiver Einsatz über die Zeit
auf Hochrisikostationen (z. B. Transplantationsstationen, Onkologie, Neonatologie) zum Schutz immungeschwächter oder immunsupprimierter Patienten auch bei Nichtüberschreitung von Grenzwerten

CE-Kennzeichnung von Sterilfiltern
Ein reaktiver Einsatz zum Zweck des Keimrückhalts rechtfertigt keine Kennzeichnung als Medizinprodukt. Wir glauben, dass es sich anders bei einem Einsatz der Sterilfilter zur Infektionsprävention verhält: dass Produkte, die bestimmungsgemäß zum Infektionsschutz von immunsupprimierten und immungeschwächten Patienten auf Hochrisikostationen eingesetzt werden, die Anforderungen an Medizinprodukte erfüllen und entsprechend als gekennzeichnet in den Verkehr gebracht werden sollten.


Fazit
Anbieter endständiger Sterilfilter sollten sich bei ihren Produktangaben stärker als bisher an den Nutzeranforderungen sowie dem jeweiligen Anwendungsfall orientieren. Dadurch wird es den Kunden erleichtert, die am Markt erhältlichen Produkte zu vergleichen und eine optimale Kaufentscheidung zu treffen.

Medizinprodukte im Klinikalltag
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